Mark Brandis 32 - Der Pandora-Zwischenfall
Die letzte Folge dieser überaus erfolgreichen SF-Serie. Vor »ewigen« Zeiten hatte mir Balthasar von Weymarn erzählt, er spiele mit dem Gedanken Mark Brandis als Hörspielserie umzusetzen. Damals war ich sehr skeptisch. Als 2007 dann aber tatsächlich die erste Folge auf den Markt kam, war ich schlichtweg begeistert. Und jetzt, acht Jahre später, halte ich die letzte Folge davon in Händen. Die letzte Folge, welch ein merkwürdiges Gefühl.
Und auch die beiden Macher umwehte sicherlich ein Gefühl des Verlustes, den sie hatten es geschafft aus diesem alten SF-Vehikel der 70er Jahre, eine überaus aktuelle und mitreißende Serie zu gestalten. Vorsichtig modernisiert, spannend erzählt, mit hervorragenden Drehbüchern und guten bis sehr guten Sprechern. Der Kern der Bücher wurde immer beibehalten, aber an die moderne Welt angepasst und behutsam erweitert.
Diese letzte Folge, Der Pandora Zwischenfall, ist der viert letzte band der Buchreihe, und hat nur noch vom Kern mit dem Buch gemeinsam. Die Geschichte an sich ist ein wenig verdreht, auch wenn das nicht unbedingt der korrekte Begriff dafür ist. Aber hört und lest es einfach selber, dann werdet ihr wissen was ich meine.
Zum Inhalt: Auf dem Jupitermond Kallisto haben Republiken und Union gemeinsam einen langlebigen und hochintelligenten Kunstmenschentyp entwickelt. Zwei Dutzend dieser »Astraliden« bereiten sich auf eine Expedition hinaus aus unserem Sonnensystem zu fernen Planeten vor. Als es zu Todesfällen in der Station Pandora auf Kallisto kommt, droht das Projekt zu scheitern. Mark Brandis soll nun die Leiterin der Station ablösen. Er überredet seine Frau Ruth O'Hara, Dr. Levy und seinen alten Gefährten Iwan Stroganow, ihn zu begleiten. Doch dann wird Pandora angegriffen.
Ich gebe gerne zu das ich vom Inhalt des Buches überhaupt keine Erinnerung mehr habe. Das macht aber nicht wirklich etwas, denn die Hörspielserie war ja nur angelehnt an die Original Bücher und erzählten im Grunde immer ihre eigenen Geschichten. Es gab Höhen und Tiefen, aber die Serie rutschte nie auf ein Niveau, von dem man hätte sagen können, das es nicht gut gewesen wäre. Selbst die Umweltgeschichten (mit denen ich als Jugendlicher nie »warm« geworden war), wie beispielsweise »Operation Sonnenfracht«, hatte eine erstklassige Umsetzung. Und so kann man ohne Umschweife sagen, »Der Pandora-Zwischenfall« ist ein würdiger Abschluss der Hörspielserie.
Diese Abschlussfolge ist irgendwie anders und doch ein typisches Mark Brandis Hörspiel. Das Intro ist bereits deutlich anders und weckt ein wenig Wehmut, bevor es dann mit der Geschichte richtig los geht. Eine wunderbare Mischung zwischen Nachdenklichkeit und Action, beides wieder in gewohnt hoher Qualität des Teams Balthasar von Weymarn und Jochim-C. Redecker. Immer wieder kleine Einsprengsel, die einen als eingefleischten Fan aufhorchen lassen. Die Sprecherleistung von Arne Stephan (Dr. Julis Benzinger) muss ich an dieser Stelle auch loben. Toll wie der Mann das hinbekommt. Was? Nun, das möchte ich nicht verraten um die Spannung nicht zu zerstören. Das Ende ist dann mit viel Wehmut und doch auch Aufbruchstimmung versehen. Sehr schön gemacht, wie ich finde. Es hat eine Seite in meiner Seele zum klingen gebracht und damit haben die Macher ihr Ziel auf jeden Fall erreicht, für diese Abschlussfolge.
Gute Reise, Mark Brandis, wo auch immer Du jetzt bist und wohin es Dich treiben wird. Ich jedenfalls werde dich verdammt vermissen!