Mark Brandis 30 - Planetaktion Z
Im Grunde habe ich bei manchen Themen meine persönlichen Probleme, die mir dann eine Rezension schwierig machen oder mich mitten in einer Serie plötzlich anhalten lassen. Das war bei den Büchern schon so mit Operation Sonnenfracht. Damals interessierten mich Umweltthemen überhaupt nicht.
Als es dann in der Hörspielserie so weit war, musste ich mich wirklich zwingen die Folge endlich zu hören, obwohl die Umsetzung als Hörspiel grandios war. Nur der Schluss, mit dem war ich so gar nicht zufrieden. Von daher kam es bei mir zu einem Stillstand in der Serie. Erst jetzt hatte ich mich so weit erholt und wieder Lust auf Mark Brandis, gerade als Planetaktion Z herauskam.
Das Thema ist wahrlich kein leichtes und passt hervorragend zur aktuellen Situation. Fremdenhass und Feindseligkeit, obwohl jeder gedacht hat das überwunden zu haben. Was passiert also? Ein Notruf hat den Raumnotrettungskreuzer »Florence Nightingale« zur »Barrakuda« geführt. Im leeren Luxuskreuzer entdeckt Vormann Grischa Romen Spuren eines Verbrechens, das er sich nicht erklären kann. Als er zur Erde zurückkehrt, stellt er fest, dass sich das politische Klima der Union inzwischen dramatisch verändert hat. Bereits ausgerottet geglaubte Fremdenfeindlichkeit ist wieder aufgeflackert, und bald muss der stolze Tzigan um sein Leben fürchten.
Folgen, in denen nicht Mark Brandis im Vordergrund steht, haben es bei mir irgendwie immer schwer, obwohl das ja Quatsch ist. So ging es mir zu Anfang, als der Raumnotrettungskreuzer seiner Arbeit nachgeht und danach zurück nach Metropolis kommt, in eine total veränderte Welt. Aber im Laufe der Handlung war dann klar, warum Planetaktion Z so angelegt ist. Und das stellte sich als genau richtig heraus, denn der Betroffene Grischa Roman, der lange ungläubig den Geschehnissen ausgeliefert scheint, brachte die gegen ihn gerichtete Stimmung wunderbar in seiner Stimmlage zur Geltung.
Welche Tragik, welcher Mut der Autoren, den auch schon der Autor in seiner Buchserie auszeichnete. Wer traut sich schon einem Sympathieträger so etwas anzutun. Und da ich natürlich nicht Spoilern möchte, müsst ihr selber Reinhören. Die Umsetzung ist wieder einmal großartig. David Nathan spielt hier einen von ungläubigen Staunen und nicht verstehenden Menschen bis zu einem erschöpften und dann wieder aufbegehrenden Mann, der anfänglich einfach nicht glauben will, was da mit ihm geschieht. Und das alles nur mit seiner Stimme. Großartig! Da wirken die Mitspieler fast schon blass und nebensächlich. Das alles so plastisch, das man als Hörer denkt, ja, so könnte ich mir das alles vorstellen. Dazu dann noch die aktuellen Bilder aus Dresden, die einen schon verschrecken können, als klar denkenden Menschen.
Wieder einmal ein hervorragender Mark Brandis. Meine Hochachtung vor Balthasar von Weymarns Drehbuch und Jochim-C. Redeckers Umsetzung, die beide wie immer überzeugen können. Ein Tolles Hörspiel, das vom Thema her absolut aktuell ist, den Hörer sehr nachdenklich zurück lässt, zu einem unschlagbar günstigen Preis.