Mark Brandis 28-29 - Die Zeitspule
Mark Brandis wird dunkler. Oder besser gesagt es wird düsterer. So ist jedenfalls mein Gefühl wenn ich diese Folge höre. Die Welt steht an einem Abgrund und alles scheint den Bach herunter zu gehen, so kommt jedenfalls das Gefühl bei mir an. Wie kann ich mich nicht erinnern dass das in den Büchern auch so war, aber Balthasar von Weymarn hat natürlich eine leicht neue Richtung einschlagen müssen, um die Hörspielserie interessant und modern zu gestalten. Der Mensch, egal ob Hörer oder Produzent, scheint eine Tendenz in diese Richtung zu haben, denn das beobachte ich bei vielen Hörspielserien. Mir persönlich liegt das eigentlich gar nicht, denn ich mag im Hörspielbereich mehr das unterhaltsame. Aber darum geht es hier nicht, von daher kommen wir kurz zum Inhalt dieser Folge, die Zeitspule.
Teil 1: die Hungersnot ist noch nicht gebannt. Mit strengen Rationierungen versucht die Zentralregierung der Union, die Situation unter Kontrolle zu behalten. Die Raumnotretter sind mangels Ressourcen handlungsunfähig. Mark Brandis ist seinem ehemaligen Vorgesetzten John Harris auf die Venuskolonie gefolgt. Doch dann bringt ein skrupelloser Entführer Brandis in seine Gewalt und schickt ihn auf die Jagd nach einem Schatten aus der Vergangenheit.
Dieser skrupellose Bande pflanzt Mark Brandis und seiner Frau eine Mikrosonde ein, mit der er in der Lage ist alle Schritte von Mark Brandis zu verfolgen. Bei solchen Dingen frage ich mich persönlich immer, wie würde ich reagieren? Gibt es wirklich keinen Ausweg? Kann man so eine Mikrosonde nicht doch irgendwie überlisten? Ob das funktioniert wird natürlich nicht verraten, dazu müsst Ihr das Hörspiel hören.
Teil 2: das zweite Artefakt des Ikarus ist nicht weniger gefährlich als das erste. Mark Brandis versucht, die Initiative zurückzugewinnen, während er gleichzeitig um das Leben seiner Frau Ruth fürchten muss. Als er und Ivan Stroganow zu Fuß aufbrechen, um eine Versuchsanlage im antarktischen Eis zu finden, geraten sie zwischen die Fronten einer erbittert geführten Auseinandersetzung.
In dieser Folge ist an Mark Brandis Seite wieder der stämmige Sibiriak, Ivan Stroganow. Den habe ich persönlich in „Die lautlose Bombe“ vermisst. Allerdings war aus der Handlung klar ersichtlich, dass Roman die bessere Wahl für das Hörspiel war. Umso mehr freut es mich das Ivan wieder den Vertrauten von Mark Brandis spielen darf. Ein wenig habe ich mich über die Stimme von Martin Wehrmann gewundert. Fand ich ihn Folge 1 (Verrat auf der Venus) noch unglaublich steif, so ist er in der Zeitspule vollkommen anders. Zeitweise klingt seine Stimme sehr schnippig und ein klein wenig sarkastisch, gerade so als wollte er alle Entscheidungen von Mark Brandis auf den Zahn fühlen. Wunderbar wie sich eine Stimme im Laufe der Zeit so verbessern kann.
Über die Qualität der Produktion brauche ich im Grunde kein Wort mehr zu verlieren. Die ist wie immer 1A, erste Sahne! Die Soundeffekte wunderbar, die Musik großartig, vor allem einige der Zwischensequenzen haben mir hervorragend gefallen. Es ist schade das man in einer schriftlichen Rezension keine akustischen Beispiele bringen kann. Mal ganz abgesehen davon dass ich das wegen der GEMA sowieso nicht könnte. Aber schade ist es trotzdem! Die Story ist verzwickt und wunderbar ausgearbeitet und man fiebert mit Mark Brandis ob er sich aus der Umklammerung lösen und sich und seine Frau retten kann. Hier wird wieder Science-Fiction Unterhaltung vom feinsten geboten, die durch den Zweiteiler wieder Zeit hat sich zu entwickeln.