dunkle Meer der Sterne 08, Das - Abaddon
Der eine wird sagen, endlich ein Ende. Der andere wird sagen, wie jetzt schon zu Ende? Aber uns allen dürfte klar sein: Gott sei Dank, eine Serie die zu einem Ende gefunden hat, statt einfach abgebrochen zu werden. Science-Fiction hat es hierzulande einfach schwer. Warum das so ist, ist schwer zu sagen. Auch Mark Brandis kämpft mit diesem Phänomen und diese Serie ist wirklich phänomenal. Kostenlose Serien scheinen von diesem Problem weniger befallen zu sein, wie "Rick Future" oder „Serie VI“ beweisen. Von daher gilt die Parole: unbedingt genießen!
Die Besatzung der Vimana erreicht endlich Abaddon. Kim kann es kaum noch erwarten Ihren Onkel in die Arme zu schließen. Aber auch die Kaiserin der Daedalus-Föderation ist auf der Station um deren baldige Einschaltung zu begleiten. In ihren Machtfantasien beherrscht sie bereits das gesamte Universum. Und es scheint ganz so als wäre Kims Onkel einer Gehirnwäsche unterzogen worden, da er versucht den Befehlen der Kaiserin mit allen Mitteln gerecht zu werden. Und so verläuft das Zusammentreffen der beiden für Kim äußerst enttäuschend.
Eine Folge, von der der Hörer weiß das es sich um den Abschluss einer Staffel handelt, erwartet er eine abgeschlossene Handlung, die Auflösung verknoteter Handlungsfäden und vielleicht noch ein Happy End. Der erste Teil meiner Anmerkungen könnte klappen, der zweite Teil? Die Story wäre nicht von Dane Rahlmeyer, wenn da nicht auch eine gehörige Portion „Dunkelheit“ mit dabei. Andererseits würzt so etwas natürlich auch eine Geschichte und bis zu einem gewissen Grad kann ich persönlich das auch ertragen. Aber da ich ein Anhänger des Happy Ends bin, tue ich mich zugegebenermaßen schwer mit derartigen Entwicklungen.
Die Story ist in weiten Teilen vorhersehbar, was nicht weiter verwunderlich ist. Aber sie hat auch, und das freut mich, einige Wendungen, die mir wirklich gut gefallen haben. Als Rezensent wandelt man immer auf einem schmalen Grat. Auf der einen Seite darf man nicht zu viel verraten, auf der anderen Seite soll genügend Anreiz gegeben werden, um sich das Hörspiel zu kaufen. Die Fans der Serie müssen zugreifen, die „normalen“ SF-Fan sollten zugreifen. Auch die Abschlussfolge hat eine Menge Action zu bieten, Theatralik und Gefühle. Die unvollendete Liebesgeschichte zwischen Kim und Jeremy, das Wiedersehen zwischen Kim und ihrem Onkel Rufus, der Konflikt zwischen Jeremy und seiner Mutter, der Kaiserin Valea, Moons Abschied. Da musste ich mir wirklich die ein oder andere Träne verkneifen. Ihr wisst was ich meine.
Für eine Abschlussfolge hat sie genau den richtigen Dreh gefunden. Die Soundeffekte sind auf gewohnt guten Niveau, die Musik ausgezeichnet, der Schnitt lässt nichts zu kritteln übrig. Die Stammsprecher sind schon lange in ihre Rollen hineingewachsen und auch die „neuen“ Stimmen passen einwandfrei in die Handlung. So macht Science Fiction Spaß. Und der gesamten Crew würde ich wesentlich mehr Erfolg mit guten SF-Storys wünschen.
Und irgendwie ist es Schade, und auch ein bisschen traurig, das wir nun Abschied vom dunklen Meer der Sterne nehmen müssen. Als damals, 2005, die erste Folge erschien, war ich völlig begeistert und diese Begeisterung hat nie nachgelassen. Vielleicht können wir ja auf weitere Folgen hoffen? Immerhin bleibt uns Dane Rahlmeyer als Mitautor der erfolgreichen freien SF-Serie „Rick Future“ erhalten und schreibt noch einige andere Hörspiele, auf die wir uns freuen können.
Science Fiction darf nicht sterben... niemals! :)