von Jan Gaspard
rezensiert von Oda Plein

„Rüde Gebrüder“ heißt die Folge 47 aus der Hörspielserie Offenbarung 23. Der Mord am schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme wurde nie aufgeklärt. In Rüde Gebrüder aber findet sich eine heiße Spur zu den Tätern.

Es fällt schwer in einfach mitten drin wieder in die Serie reinzuhören. Die HörerInnen sollten wirklich alle Folgen mitnehmen, um alles zu verstehen. Aus dem Zusammenhang gerissen ist Folge 47 ein verwirrendes Durcheinander von Geschehnissen. Doch selbst wenn man diese Folge ohne jegliche Kenntnis der anderen Teile hört, fesselt die Machart recht gut.

Die Sprecher bringen alle durchweg sehr gute Leistungen. Allerdings klingen viele Dialoge etwas konstruiert. Die Akteure geben sehr viele langwierige Hintergrundinformationen. Diese Informationen sind wichtig, um die Story zu verstehen, aber es ermüdet schnell. Zudem reihen sich die Sprecher wie Perlen an einer Kette schön brav aneinander. Man wünscht sich, dass dann doch mal jemand dem anderen ins Wort fällt.

Helmut Kraus ist wieder in großer Form. Philine Peters-Arnolds erzeugt mit ihrer Art zu sprechen ein ganz eigenes Kopfkino. Zumindest bei der Rezensentin kamen sofort Bilder einer, in eine blaugeblümte Kittelschürze gekleideten, sehr einfachen aber resoluten Frau auf. Dieses Bild passt nicht ganz zu dem Wissen, mit dem die Mutter des Hackers Georg Brand urplötzlich um sich wirft.

Lutz Mackensy spricht äußerst gut.

Die Aktion bleibt auf eine Szene beschränkt aber diese ist sehr gut umgesetzt. Zudem muss man sagen, dass dieseBei einer Serie die von Geheimnissen und deren Enthüllungen lebt, sollte Aktion vorhanden sein aber nicht zu sehr in den Vordergrund treten. Bei Offenbarung 23 ist das richtige Maß vorhanden.

Die Soundkulisse ist exzellent. Hier stimmt wirklich jedes Geräusch, jedes Kleidungsrascheln, jeder Schritt. Zusammen mit der Musik ein absoluter Genuss.

Der Hacker T - Rex und sein Freund Kim geraten immer mehr in die verworrene Mordgeschichte um Olof Palme. Ihr Weg führt sie unter anderem in die Oper und gleichzeitig in eine überraschende Falle. Die Freunde flüchten und je weiter die erstaunlichen Beweisen kommen, um so bedrohlicher werden ihre Gegenspieler. Eine schöne Story wurde hier gewebt.

Das Cover ist wie immer etwas düster und gleichzeitig edel. Eine schöne Mischung. Der Tote auf dem Straßenpflaster passt sehr gut zur Folge.

Alles in allem macht diese Folge Lust doch mal wieder die ganze Serie anzuhören und nicht nur zwischendurch mal reinzuschnuppern.

Wenn es schon so scheint, dass die Folge zu Ende ist sollten neugierige Hörerinnen nicht abschalten. Es gibt nach einer Pause dann noch eine kleine Überraschung.


Typ Hörspiel
Medium CD
Erscheinungjahr2013
Verlag/LabelHighscore Music GmbH
AutorJan Gaspard
ProduzentSebastian Pobot
RegieSebastian Pobot und Patrick Holtheuer
SchnittSounddesign und Masterin Tom Steinbrecher/Sprachschnitt Patrick Holtheuer
ISBN/Asin978-3943166255