von Marc Freund

… und die Witwentröster von Bombay

 

Professor van Dusen und Hutchinson Hatch sind in Indien. Und natürlich stolpern sie über einen Kriminalfall. Der Klappentext schreibt dazu: Am turbulenten Hafen von Bombay machen Professor van Dusen und Hutchinson Hatch eine grausige Entdeckung: In einer Transportkiste befindet sich eine Leiche, die komplett in klebrige Spinnweben eingewickelt ist. Die Denkmaschine wittert sofort ein Verbrechen. Erste Spuren führen zu dem Anwesen von Lady Amber Morton, wo man gerade dabei ist, zu einem Picknick aufzubrechen. Van Dusen und Hatch schließen sich kurzerhand der Gesellschaft an. Es wird ein wahrhaft mörderischer Ausflug.

Zuerst muss man sich natürlich fragen, wieso taucht da keine Polizei auf, nachdem sie die Leiche gefunden haben? Einzig ein Reporter wird auf sie aufmerksam, der Rest der brodelnden Menge interessiert sich überhaupt nicht dafür. Anscheinend interessiert sich wirklich niemand dafür, dass zwei völlig Fremde sich um den Toten kümmern. Vielleicht weil der Mann eine Uniform trägt und sich damit als englischer Soldat erweist? Das hat mich zumindest ein wenig irritiert. Auch das van Dusen und Hatch weitere Ermittlungen in dem Fall Unternehmen, scheint niemanden wirklich zu interessieren. Es kommt zumindest an keiner Stelle der Geschichte eine entsprechende Frage. Alle Beteiligten nehmen es einfach so hin, dass sich zwei völlig fremde Personen in diesem Mordfall, und den weiteren, engagieren.

Ich persönlich wusste in dem Moment, wer der Mörder ist, als die beiden das Anwesen von Lady Amber Morton erreichten und mit den Gästen sprachen. Das liegt aber vielleicht daran, dass ich schon viele ähnliche Mordfälle gelesen und gehört habe. Und natürlich verrate ich an dieser Stelle nicht, wer es ist. Schlussendlich können sie den Mörder ermitteln, indem sie eine Falle stellen und dieser dort hinein tappt.

Die Produktion ist wieder ausgezeichnet und gibt an keiner Stelle etwas zu meckern. Zu Anfang erwartet den Hörer eine für uns typisch klingende indische Melodie. Später wechselt die Musik zu etwas Moderneren. Was ich ein wenig schade finde, dass am Ende die moderne Musik übrig bleibt und nicht wieder zu der für uns typisch klingenden indischen Musik gewechselt wurde. Das hätte den Flair der indischen Geschichte noch einmal hervorgehoben.

Sprecher und Ambiente sind wieder 1A und es macht Spaß dem Fall zu folgen. Luisa Wieczorek hat mir als Patricia Wentworth sehr gut gefallen. Und wer schon einmal die Science-Fiction Hörspielserie Timo gehört hat, der wird die Stimme von Joel Barkley sofort erkennen. Dieser wird nämlich von Peter Flechtener gesprochen. Hier spielt er aber natürlich eine völlig andere Person. Das merkt man deutlich an einigen Stellen, zum Beispiel, das er an Höhenangst leidet, was dieser aber niemals zugeben würde. Sehr schön gesprochen. Wieder einmal wunderbar unterhaltsame 73 Minuten Spieldauer.


Typ Hörspiel
Medium CD
Erscheinungjahr2020
Verlag/LabelMaritim
AutorMarc Freund
ProduzentGerd Naumann / All Score Media 2020
RegieGerd Naumann
MusikerChristian Bluthardt
SchnittTom Steinbrecher
ISBN/AsinB0897B3YWZ
Lauflänge73 Min.