Riley Jenson Guardian 1 - Die Mondjägerin
Die junge Riley Jenson lebt mit ihrem Zwillingsbruder Rhoan in Melbourne und beide arbeiten für die AFAR, die Abteilung für andere Rassen. Rhoan als Wächter und Riley als Assistentin.
Schwungvoll versetzt die Autorin Keri Athur ihre Leser/innen in ein zeitnahes aber doch zukünftiges Australien. Hier leben Werwölfe, Vampire, Mischwesen und Menschen Seite an Seite.
„Die Mondjägerin“, erschienen im Januar 2010 bei blanvalet, erzählt die Geschichte um eine offene junge Frau, die das Leben liebt und keinerlei Hemmungen mit sich umher trägt.
Riley ist ein Mischling zwischen Vampire und Werwolf und stolpert schon auf den ersten Seiten des Buches in einen Kampf gegen zwei Vampire, die sie trotz Stöckelschuhen und Glamouroutfit locker erledigt.
So wie das Buch beginnt bleibt es bis zum Ende. Es gibt jede Menge blutige Kampfszenen mit den unterschiedlichsten Gegnern. "Keri Athur" nimmt kein Blatt vor den Mund. Weder die Kämpfe, noch die ständigen Sexszenen sind etwas für zarte Gemüter.
Die junge Heldin metzelt und schläft sich durch die Story rund um Werwesen, Verräter, Genforscher und fiese Klone.
Im Grunde hat die Autorin sehr interessante Ansätze, besonders was Vampire und Werwölfe angeht. Sie wirft durch ihre Charaktere Fragen auf, die sich niemand gerne stellt. Wer ist denn das Tier, tragen wir es alle in uns?
Riley Jensons sucht ihren Bruder, der sich in Gefahr befindet. Doch sie hat noch ein weiteres Problem. Als Werwölfin „leidet“ sie unter dem Mondfieber. Kurz vor Vollmond ereilt dieses Fieber alle Werwölfe. Sie haben ein unbändiges Verlangen nach Sex und müssen es stillen, da sie sonst in einen Blutrausch verfallen. Und Riley folgt diesem Drang. Jederzeit, überall und egal mit wem.
Eigentlich ist es schön, dass es mal ein Buch gibt, in dem Sex ganz natürlich und offen behandelt wird. Unumwunden wird deutlich gemacht, dass auch Frauen offen und ohne Hemmungen zu ihren Bedürfnissen und Wünschen stehen können und dürfen. Doch die Häufigkeit der Sexszenen, sowie manche Einschläge verderben leider diesen guten Ansatz. Es ist egal wie der Sex ist, ob brutal und gewalltvoll oder sanft und zärtlich, egal wo und mit wem man schläft. Spätestens ab Mitte des Buches ist selbst für die Leser/innen, die diesem Thema offen gegenüber stehen nur noch billig. Vor allem, da für eine Runde Sex ruhig mal die Rettung des Bruders hinten an stehen kann. Dafür gibt es zwar eine Erklärung, aber die müssen sich die Leser/innen oft selber ins Gedächnis rufen.
Daran ändert auch die Grundstory um eine, für die Gestaltwandler fatale Verschwörung nichts.
Die Charaktere verblassen hinter ihren Sexgelüsten, die Story dient nur noch dazu eine Sexszene nach der anderen einzustreuen.
Im Grunde ist es schade, denn auch die Charaktere würden viel mehr bieten. Riley mit ihrem Wunsch einen festen Platz in Leben zu finden, der geheimnisvoll Vampire Quinn und der alles wissende Chef Jack, aber auch der animalische Talon und der sanfte Misha sind interessante Figuren, die etwas mehr verdienen als „geil“ zu sein.
Die Leser/innen erwarten 416 Seiten voller Sex, Aktion, manch überraschende Wendung und noch mehr Sex. „Die Mondjägerin“ ist kein Buch für Romantiker, doch wer auf harten Sex und harte Aktion steht, wird in jedem Falle seinen Spaß haben.