Star Trek Vanguard 03 - Ernte den Sturm
Mit dem dritten Band der Vanguard Reihe, wird diese neue Star Trek Serie erst einmal abgeschlossen. Werfen wir kurz noch einem mal einen schnellen Rückblick auf die beiden Vorgänger. In Band 1, Der Vorbote, stellte der Autor die Protagonisten in einer schnellen Schnittfolge vor, die einen schon fast schwindelig machen konnte. Doch gerade als diese schnelle „Schnittfolge“ den Leser schwindelig machen konnte, bekam der Autor diese rasante Achterbahnfahrt in den Griff und führte den Leser in ruhigere Lesegewässer. Die Geschichte hat Zeit sich auszubreiten und die Charaktere gewinnen an Tiefe. David Mack blättert ein Universum auf, das der Leser bereits kennt und doch wiederrum nicht, denn die Geschichte spielt zwar im bekannten Classic-Zeitraum, aber die Enterprise und seine Besatzung, zu Beginn Ihrer ersten 5-Jahresmission, tauchen nur kurz auf, leiten in die Geschichte ein und geben dann der Platz frei, für eine ordentliche Anzahl an neuen frischen Charakteren.
In Band 2, Rufe den Donner, kommen zwei neue Autoren zum Zuge, die sich zu Anfang des Buches doch recht schwer mit der Geschichte und den Protagonisten tun. Das erste Drittel schleppt sich recht schwerfällig dahin und wirkliche Leselaune will nicht aufkommen. Aber dann raffen sich Dayton Ward und Kevin Dilmore doch auf und bekommen den Dreh zu einer spannenden Geschichte, die auch mit unerwarteten Wendungen aufwarten kann und dann doch bis zum Schluß die Spannung aufrecht erhält. Ein versöhnliches Ende für ein insgesamt gesehen doch recht schwaches Buch.
Im vorliegenden Band übernimmt Mack wieder die Feder und das merkt man erfreulich deutlich. Denn er ist der Autor der dieses neue Universum erschaffen hat und deshalb einfach näher an den Charakteren und der Geschichte. Doch diesmal mutet er dem Leser keine Achterbahn zu, da er die einzelnen Protagonisten nicht mehr vorstellen muß und sich auf die Geschichte und dem Abschluß der einzelnen Handlungsstränge konzentrieren kann. Und genau darauf werfe ich jetzt noch einen kurzen Blick.
Der vierte Planet des Jinoteur-Systems hat sich als geheimnisvoller und vor allem gefährlicher herausgestellt, als alle Beteiligten gedacht haben. Aber die Anzeichen haben sich verdichtet, das die gefundenen Artefakte allesamt ihren Ursprung auf diesem Planeten haben, oder zumindest sich von dort in diesem System ausgebreitet haben. Und die Gefahr nimmt zu. Das Wächterwesen ruft die restlichen ihres Volkes zusammen um das System von sämtlichen anderen niederwertigen Wesen zu bereinigen. Aber sie haben die Kraft unterschätzt, die diese Wesen, Klingonen, Menschen und Tholianer, inzwischen erreicht haben. Und dann gibt es da noch die inneren Gegner, die nicht einfach zuschauen wollen, wie diese Wesen vernichtet werden. Und so spitzt sich die Lage zunehmend zu, bis es zum großen Endkampf kommt. Was nicht anders zu erwarten war, immerhin haben die Autoren in zwei dicken Bänden genau daraufhin zugearbeitet.
David Mack kann hier, im Gegensatz zu seinen Co-Autoren, wieder den Leser begeistern. Im Abschlußband kniet er sich gleich mächtig in die Geschichte hinein, ohne komplizierte und schnelle Szenenfolgen, denn die sind ja bereits geschehen und der Leser kennt die Protagonisten zur genüge. Von der ersten Seite an reißt er einen mit, lässt Komplikationen erstehen und Lösungen dazu. Auch ist er sich nicht zu schade einige der liebgewonnenen Personen zu töten, wie es auf Grund des Geschehens unvermeidbar ist. Der Leser bekommt das große Ganze vor den Augen ausgeblättert. Nämlich das Warum und Wieso, die Essenz aller Geschehnisse. Und wirklich jeder bekommt hier sein Fett weg, wie man so schön sagt. Seien es die „Bösen“ oder die „Guten“. Ganz so wie man eine klassische Geschichte mit einem fast Happy End haben möchte. Aber David Mack ist nicht so dumm alle Handlungsstränge zu einem endgültigen Ende zu führen, sondern er lässt noch genügend Raum um eine Fortsetzung möglich zu machen, führt dabei aber alle relevanten Dinge zu einem befriedigenden Ende. Großartig!