TRABI - Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten
Nicht von Pappe!
Der Trabant legte eine rasante Karriere hin: Aus dem ostdeutschen Einheitsauto wurde das Auto der Deutschen Einheit. Bis heute wird der Trabi gern Pappe genannt. Doch wer meint, dass er aus Pappe besteht, irrt. Dieses Buch erzählt von diesem und anderen populären Irrtümern sowie von anderen Wahrheiten. Was verbindet den Trabi mit dem weltersten Satelliten? Stimmt es, dass das Design des Golf von einer Trabi-Studie inspiriert war? Und warum waren in der DDR gebrauchte Trabis oft teurer als Neuwagen?
In diesem 120 Kapitel starken Buch, werden praktisch alle Seiten, die den Trabi betreffen, beleuchtet. Da geht es, wie oben schon erwähnt, um die Geschichte, wie der Trabbi seinen Namen bekam. Warum, wegen der Mangelwirtschaft und den wenigen Importmöglichkeiten, für die Karosserie andere Dinge ersonnen werden mussten. Wie die Entwickler gerne ein modernes Auto bauen wollten, aber die Führungsriege dieses einfach so weg bügelte. Und natürlich, totgeglaubte Leben länger.
Die Gestaltung ist wieder Klartext Verlag typisch. Sie ist ein wenig farbig, was ich persönlich sehr angenehm finde, trägt eine blaue Überschrift, darunter eine kurze Einführung in Fett und dann kommt der Text, der sich meistens nur über zwei Seiten zieht. Das Ganze wird dann immer mit Illustrationen, Fotos oder Prospektabdrucken aufgelockert. Dazwischen immer mal wieder hellblaue Kästen, mit weißer Schrift, die zusätzliche Hintergrundinformationen geben. Die Schrift ist gut zu lesen, auch wenn es kein Times ist. Von meiner Seite aus hätte man die Schriftgröße ruhig einen Punkt größer machen können. Auch die niemals umgesetzten Prototypen, welche die Ingenieure trotz Zerstörungsbefehl in Sicherheit brachten, sind hier zu sehen. Wer also keine Möglichkeit hat ein Museum zu besuchen, in denen die Geschichte des Trabis dargestellt wird, hat diese Möglichkeit in diesem schönen Buch.
Nett auch das Kapitel „Zehn Geschichten, die man nicht kennen muss“. Da geht es um so kleine Schmankerl wie Höchststrafe für den Trabidieb, hinter Schloss und Riegel, oder auch Schwimm, Trabi, Schwimm! (Trabi Karosserien, die man für Boote verwendet hat).
Auch echt nett, eine Sammlung an Trabi Witzen. Warum gab es in der DDR keine Bankräuber? Weil sie zehn Jahre auf ein Fluchtauto warten mussten. Dazu dann noch ein kleines Quiz und natürlich die Auflösung dazu.
All das, und natürlich noch viel mehr, wird in diesem 120 Seiten starken Buch erzählt. Natürlich gibt es über dieses Auto schon jede Menge Bücher, aber wie bei Mirko Krüger üblich, auf sehr unterhaltsame Weise. Ich habe es an zwei Abenden durchgelesen, weil ich es so spannend und interessant fand. Nicht das ich die meisten Infos nicht schon kannte, aber es gab immer wieder Sachen, die mir neu waren. Wer sich also für den Trabi interessiert, der sollte zu diesem Buch greifen.