von Tommy Krappweis

Tommy Krappweis ist unter die Jugendschriftsteller gegangen. So platt könnte man das sagen. Klar, werden manche sagen, war Mara und der Feuerbringer ja auch. Darüber lässt sich trefflich streiten, aber hier geht es ja auch um Ghostsitter - Geister geerbt. Vom Verlag bekommt man die Aussage: Ab 10 Jahre. Das scheint passend für Schneiderbücher, die ich in meiner Jugend auch schon gelesen habe und irgendwie immer mit Jugendbüchern verbunden waren.

Worum geht’s? Der junge Tom (Tommy als Wunschjugendlicher?) erbt eine Geisterbahn und eine Menge Geld, so mal eben 10 Millionen Euro. Mit der Auflage: „Tom muss bis zu seinem achtzehnten Geburtstag als Besitzer und Direktor der Schreckensfahrt durch die Lande ziehen und sich so der Erbes würdig erweisen …“ Also mal eben zwei Jahre durch die Gegend ziehen, mit einer Geisterbahn. Ja und? Und da kommt der Haken.

Erst einmal platzt ein ziemlich durchgeknallter Typ mitten in die Testamentseröffnung und bietet 100.000 € für die Geisterbahn. Bar auf die Hand. Wird aber abschlägig behandelt, mit einigem Palaver (den ihr bittet selber lest) und muss geschlagen wieder abziehen. Tom denkt, super gelaufen, hake ich auf einer Arschbacke ab, bis er die Schreckensfahrt dann kennen lernt. Das Ding ist verdammt heruntergekommen und macht nicht den besten Eindruck.

Dann macht er eine Zwangsfahrt … und alles wird plötzlich verdammt abgedreht. Also noch abgedrehter, als es bei dem Testamentsvollstrecker schon war. Denn die Mannschaft besteht aus einem Werwolf, einem Vampir, einem Zombie, einer Mumie und einem Geist. In echt jetzt! Das muss Tom erst einmal verkraften und all die damit verbundenen Schwierigkeiten. Welche? Na, der Vampir kann über Tag nicht in die Sonne, der Werwolf muss einmal im Monat gut weggesperrt werden, etc. Das muss koordiniert werden. Und jeder, obwohl eine Truppe, hat so seine Eigenheiten. Ist ja klar, sind ja auch nur Menschen … äh, Wesen. Und dann ist da ja noch der Typ aus der Anwaltskanzlei, der einfach nicht aufgeben will. Warum eigentlich?

Alles sehr verrückt und lustig, mit traurigen Momenten, Showeinlagen und rasanter Action. Man merkt zudem, das Tommy Krappweis auch Ahnung von Rollenspiel und EDV-Technik hat und nicht einfach drüber schreibt. Das kommt an, sicher auch beim Zielpublikum.

Ein paar Kleinigkeiten müssen aber angemerkt werden. An einer Stelle haut Wombie, der Zombie, die Türe des Wohnwagens aus den Angeln. Dann passieren einige Unannehmlichkeiten und die Gegend Rund um diesen steht in Flammen. Komisch das die nicht durch die rausgehauene Türe kommen? Zwischendurch hat Tom echt Stress und fühlt sich, zurecht wie ich finde, ziemlich angepisst. Für meinen Geschmack gibt er viel zu schnell nach. Als ich 16 war, hab ich da völlig anders reagiert. Aber ich könnte mir vorstellen, das ist auch der Seitenzahl geschuldet. Insgesamt gut und unterhaltsam geschrieben. Sehr abgedreht und man möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht.


Medium gebundene Ausgabe
Buch Genre Roman
Erscheinungjahr2015
Verlag/LabelSchneiderbuch
AutorTommy Krappweis
ISBN/Asin978-3-505-13757-0
Seitenzahl247