13 Stufen
Auf der obersten Stufe wartet der Galgen. Ein unschuldig wegen Mordes zum Tod verurteilter soll hingerichtet werden. Der ehemalige Gefängnisaufseher Kihara und der auf Bewährung entlassene Jun’iChi erhalten den Auftrag, den wahren Täter zu finden. Für das ungleiche Ermittler Duo beginnt ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit. So der Klappentext, der auch zutrifft.
Das Buch wird als „Der preisgekrönte Bestseller aus Japan“ angekündigt. Das mag vielleicht zutreffen, aber ich muss zugeben, dass mich das Buch irgendwie nicht wirklich mitgenommen hat. Die ganze Geschichte wird irgendwie kühl und mit Abstand erzählt, sodass es dem Leser kaum möglich ist, eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen. Selbst in den Actionssequenzen scheint der Autor eine gewisse Distanz zu den handelnden Personen und der Action einzuhalten, die einfach kein mitreißendes Lesen ermöglichen.
Das mag vielleicht auch der Kultur und der Art und Weise wie dort Geschichten erzählt werden geschuldet sein! Die japanische Kultur ist der unseren doch sehr fremd, vor allen Dingen einigen Punkten, sodass es einem europäischen Leser wirklich nicht leicht gemacht wird. Die Charaktere werden ordentlich beschrieben, der Handlungsaufbau ist ohne Frage hervorragend, und auch die Action weiß irgendwie zu überzeugen. Aber immer bleibt alles etwas zu kühl und gefühlslos. Selbst dann, wenn die Charaktere Gefühlsausbrüche bekommen, was in der japanischen Kultur anscheinend nicht wirklich üblich ist, außer zu ganz bestimmten Begebenheiten. Man spürt an diesen Stellen dann doch wie das harte Land und deren Kultur die Menschen unterwirft und nicht wirklich glücklicher macht. Das ist jedenfalls meine europäische Sicht, wie ich natürlich zugeben muss.
Man bekommt durch die Geschichte natürlich ein Einblick in Land, Kultur und auch Rechtswesen, die uns an einigen Punkten doch sehr befremdeln. Das macht das Lesen an manchen Stellen etwas holprig, aber auch interessant, da die dortige Kultur uns eben so fremd ist.
Die Haptik und die Papierqualität der Penguin Ausgabe ist wieder einmal ganz ausgezeichnet. Es macht Spaß das Buch in Händen zu halten und darin zu blättern und zu lesen. Wer sich mit der etwas unterkühlten Erzählweise anfreunden kann, der hat einen wirklich guten Thriller in Händen, der uns irgendwie fremd und doch auch vertraut vorkommt.