Das Reich der Katzen
„Das Reich der Katzen“ ist ein Abenteuerroman auf leisen Pfoten. Die Perserkatze Onisha läuft von zu Hause weg. Zusammen mit der Straßenkatze Fleur und deren Freunden macht sie sich auf die Suche nach dem Reich der Katzen. Die Nachfolge der Katzengöttin Bastet muss angetreten werden und die bunte Katzentruppe macht sich auf den Weg, um die vielen Geheimnisse, die die Katzengöttin umgeben zu lüften.
Das Reich der Katzen ist ab 12 Jahren freigegeben. Erschienen ist es zunächst 2002 in der Edition Märchenmond von Ueberreuter Verlag. Aktuell ist das Buch als Ebook beim Arunya Verlag erhältlich.
Onisha ist eine verzogene und verwöhnte Perserkatze. Sie hat Stil und Klasse. Auf ihrer überraschenden Reise hat die Katzendame einiges zu lernen und sie kann froh sein,, dass sie einige Freunde findet, die ihr durch dieses umfangreiche Abenteuer helfen. Die Autorin beschreibt die Charaktere gut, gibt ihnen Stärken und Schwächen. Die gewisse Portion „Menschlichkeit“, die Alisha Bionda den Katzen und auch anderen Tieren zuspricht ist wohldosiert und macht eine menge Spaß.
Die Figuren sind alle sehr sympathisch angelegt, im Grunde hätte jede davon eine ganz eigene Geschichte verdient. Da sind Ben (der Anführer der Katzentruppe, Rocky (der bei jeder Gelegenheit in Ohnmacht fällt), Valentin (der weise Begleiter) und Blackbird (die treue und mutige Krähe).
Auch die Gegner, wie zum Beispiel die böse Magierin Lavina haben Flair und sprechen an.
Ein Abenteuer beschäftigt sich nicht mit tiefgreifenden und ausschweifenden Hintergrundinformationen. Es muss dauerhafte Spannung bieten. Doch Alisha Bionda hat in diesem Buch die ägyptische Mythologie so wunderbar aufgegriffen, dass zumindest bei der Rezensentin der Wunsch nach mehr aufgekommen ist. „Das Reich der Katzen“ macht Lust zum lesen und es hätte auch ruhig 800 Seiten haben dürfen, um alle Aspekte ganz genau zu beleuchten. Dann wäre es kein Abenteuer mehr, aber dies macht deutlich, dass die Autorin LeserInnen alle Altersstufen durchaus fesseln kann.
Die Grafiken passen wundervoll zu den Texten und bieten tolle Möglichkeiten noch mehr Kopfkino zu entfesseln.
Das Cover ist stimmungsvoll und farblich den Inhalten gut angepasst.
Die gefährliche Reise von Onisha, Fleur und ihren Freunden fordert auch Opfer und das nicht wenige. Die Autorin hat den Mut nicht nur eine rosarote Heldenwelt zu erschaffen, das hebt die Spannung deutlich an. Gleichzeitig baut sie aber eine liebevolle Art von Humor ein, die immer wieder zum entspannen und lächeln einlädt.
Ein deutliches Plus ist, dass „Das Reich der Katzen“ keine verkleidete Herzschmerzgeschichte ist. Sie trägt sich durch eine eigene Story, durch Spannung, Humor, und Freundschaft und durch den Glauben an eine Sache, der den Katzen einfach wichtig ist.
Für sehr anspruchsvolle LeserInnen, bleiben ein paar Fragen offen. Warum helfen manche Götter ganz ohne Nachfrage den Katzen? Warum haben Blackbird und Valentin immer wieder Geheimnisse vor den anderen? Ist Lavina wirklich besiegt? Vielleicht gibt es ja doch irgendwann noch eine Fortsetzung, die diese Fragen beantwortet und der Autorin die Möglichkeit gibt den einzelnen Begebenheiten mehr Ausführlichkeit und Zeit zu widmen. Das wäre vor allem, aber nicht nur, für Katzenliebhaber eine tolle Überraschung.
Fazit: Eine spannende und mystische Katzengeschichte.